Wenn Menschen anders sind – eben keine Menschen, sondern Elfen…. und von Menschlichkeit

Was die Neugier der Menschen anderen Menschen antun kann, das beschreibt der Roman “Projekt Elf”. Professor Hoburg geht 1858 auf Exkursion mit einem Professorkollegen. doch gleich zu Beginn wird klar, er hat ein anderes Ziel, als sein Kollege und so landen er mit seinem Gehilfen Matthias im Goblin Forrest. Den Legenden nach soll sich dort ein Übergang in eine andere Welt und zu anderen Menschen befinden.

Diese Menschen sind allerdings nicht so wie der Leser sich denkt.. denn es wird mystisch.. Elfen sollen es sein. Diese will Hoberg erforschen und studieren. Als sich eine Gelegenheit ergibt schnappt er sich Tamarun. Er verschleppt ihn und sperrt ihn in seinem Haus in den Keller, wo er sich ein Versuchslabor eingericht hat. Unsägliche Qualen erleidet der Elf, der angeblich unsterblich sein soll. Das ist auch das Geheimnis, welches Hoburg erforschen will. Er quält den Elf unsäglich. Als er älter wird, übernimmt Hoburgs Tochter Cläre die Arbeit, den Elf zu erforschen, dessen Limits festzuhalten und sogar ein Kind will sie mit ihm zeugen. Weiteren Generationen überlassen nehmen die Demütigungen kein Ende und dann… dann ist da Marie, die einen Blumenladen neben dem Hoburgs Domizil aufmachen möchte und durch Zufall auf das Verlies von Tamarun stößt. Ein Gefühl ist es, nur ein Gefühl doch, sie nimmt ihn mit gegen alle Vernunft. Tamarun erlebt eine Zivilisation, die sich in seiner 100-jährigen Gefangenschaft doch sehr verändert hat…..Ob er damit Zurecht kommt und ob er seine Heimat jemals wiedersehen wird?

Anfangs fast unwirklich und hart, mit viel Sadismus und wenig Menschenwürde geprägt, keimt beim Leser als Marie ins Geschehen tritt langsam  eine kleine Hoffnung auf. Doch die vielen Rückschläge und das gegebene Gottvertrauen halten sich sich die Waage. Der Roman “Projekt Elf” wird im Laufe des Lesens immer stärker und spannender. Interessant auch am Ende die Geschichtlichen wahren Hintergründe von realen Personen, wie dem zweiten Professor ganz am Anfang, der von 1822 bis 1887 gelebt hat. Viele Hinweise auf Situationen, Begebenheit, Forschungen und Ähnliches, die ich persönlich immer sehr spannend finde. Ein guter Roman, der auch zum Nachdenken anregt.

Geschrieben wurde der Roman von Gabi Haug und ist zu beziehen über BoD.