Kaum aus der Hand legen konnte ich „Feuer der Herzen“, wieder ein Roman von Gabi Haug.
Der Titel klingt fast etwa kitschig, aber der Roman ist es nicht. Er entführt nach Irland Ende des 10. Jahrhunderts, als Nordmänner, Dänen, Sachsen und viele mehr in andere Länderen einfallen. Manchmal von der Lust des Mordens und Eroberns geprägt und manchmal nur aus Verzweiflung, um den Seinen ein Leben zu ermöglichen. So zieht auch Watahl vor die Mauern von Tirana Doran O’Dubhan… und scheitert. Als die toten Nordmänner verbrannt werden sollen, entdeckt die Tochter von Doran, Eanna, dass eben dieser Watahl noch am Leben ist. Sie überredet ihren Vater, dass sie den fast toten Angreifer gesund pflegen darf. Dass hier Welten aufeinanderprallen, braucht hier wohl nicht extra bemerkt zu werden. Sie pflegt ihn allerdings auch noch in ihren eigenen Räumen, was von Doran nicht gutgeheißen wird und als Watahl halbwegs wieder genesen, wird er in den Kerker verbracht. Allerdings wird er ebenso zur Arbeit angehalten.
Watahls Vater glaubt inzwischen, dass sein Sohn tot sei. Der Glaubenskampf Heiden gegen Christen wird auch hier von Menschen geprägt, wie hier einem Priester, der seine eigenen sadistischen Phantasien als bösartige Taten der Heiden verkauft. Eanna und Watahl lernen aber voneinander und vor Allem beginnen sie den jeweiligen anderen, mit ganz anderen Augen zu betrachten. Richtig spannend wird es, als Watahl listig die Flucht gelingt und er dabei als Wink des Schicksals auf halben Weg seine Retterin Eanna trifft und sie mitnimmt. Dass Watahls Vater ebenfalls ein Clanoberhaupt, ein Jarl ist, erfährt Eanna, als sie bei ihm eintreffen. Die Riten und der Umgang der Nordmänner untereinander ist ein ganz anderer, als die schöne Irin bisher kennengelernt hat. So lernen beide Protagonisten nicht nur die Sprache des gegenübers, sondern auch die Sicht- und Lebensweisen…. Doran macht sich wutentbrannt auf den Weg in den hohen Norden, um seine schöne Tochter zu befreien…
Inzwischen haben sich Watahl und Eanna aber verliebt und leben zusammen bei den Nordmännern.
Ein spannender Roman, der mich gerne den Alltag vergessen ließ. Hier prallen zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander. Gabi Haug hat den Roman allerdings so geschrieben, dass immer irgendwie etwas Hoffnung auch in hoffnungslosen Situation geboten war. Spannend, witzig, blutig und liebevoll.. Ehre, Respekt und Recht geben sich hier in unterschiedlichen Situationen die Hand. „Feuer der Herzen“ gibt es bei BoD.
Schreibe einen Kommentar