Ein faszinierendes Thema sind die Smart-Home-Systeme. In “Die App” nimmt Arno Strobel sich dieses Themas an. Spannend, packend und absolut fesselnd schaut er nach Adam alias Alexa oder Siri oder wie sie nun auch heißen mögen. Bei Arno Strobel ist es eben Adam.
Eigentlich ganz praktisch, regeln sie Licht oder Rollläden auf Ansage. Zudem führen sie Bestellungen aus und sorgen für verschlossene Türen und Fenster… Aber was wenn die Tür zu ist und eigentlich sollte es nicht so sein. Oder sie lässt Menschen ins Haus während man schläft, weil die Alarmanlage sich abschaltet – Zugriff von Außen.
Bis Protagonist Hendrik darauf kommt, dass sein Smart-Home-System etwas damit zu tun hat, dass seine Verlobte Linda verschwunden ist – das dauert. Und die Polizei, die glaubt ihm nicht… oder doch irgendwann – irgendwie?
Schon die Premierenlesung, digital und mit Blick in Strobels Zuhause, war schon sehr spannend und interessant. Die Verkaufszahlen belegen es in kürzester Zeit: Arno Strobel ist hier Meisterwerk gelungen, das seinesgleichen sucht. Aktuell und extrem fesselnd. Dieser Thriller ist in jedem Fall empfehlenswert und ich habe mir danach wirklich Gedanken gemacht, wie es mit der künstlichen Intelligenz in der Zukunft weitergeht.
In “Die App” wird aufgezeigt, wie man trotz hoher Sicherheitsmaßnahmen mit Eyescan beispielsweise über die Backdoor in das System kommen kann und es entsprechend manipuliert…. Gruselige Vorstellung oder berechenbarer Alltag? Viele Menschen holen sich ihre Smart-Home-System nach Hause und sind sich nicht bewusst, dass sie damit komplett gläsern werden. Welche Daten werden gesichert, welche Bilder sind auf dem Speicher und können diese eventuell in die Öffentlichkeit gelangen? Ok, manchen Menschen ist es egal, aber das sind oft solche, die auch beispielsweise Social Media dafür nutzen, um sich der Öffentlichkeit zu zeigen. Wie weit geht der bewusste und auch unbewusste Voyeurismus heute und in der Zukunft. Dass hinter dem Fremdeingriff in Adam noch viel mehr steckt, bemerkt der Leser während des Lesens und es ist viel mehr…
Doch das sollten die Leser selber herausfinden. Ich finde ein wirklich gelungener und sehr fesselnder Thriller, der sich eines Alltagsthemas annimmt und mal so richtig auf den Nerv drückt.
Erschienen ist “Die App” im Fischer-Verlag.
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