Ein junges Mädchen, brav und arbeitsam. Der Beginn des Romans “Tage des Sturms” von Iny Lorentz ist so wie man sich das früher oft vorstellte, ein fleißiges Mädchen. Der Vater ist angesehen und reich, die Mutter aber selbst als Bastard aufgewachsen. Der eine Vater erkennt sein Kind an, der andere nicht.
Theresa Frohnert, Resa genannt, ist allerdings der Frau seines Vaters ein Dorn im Auge. Er erkennt Resa nicht an und die Dame des Hauses legt vielWert auf Geld, Status und gutem Schein. Schikane der arbeiter und Mägde ist Standard…. Naja, das ist oft nicht nur im Mittelalter so. Der Stil dieser “Oberzicke” ist aktueller den je. In der heutigen Zeit geht es oftmals eher um den schönen Schein und Geld… die Menschlichkeit geht oft den Bach runter – wird oft als Schwäche ausgelegt.
Iny Lorentz haben in ihrem Roman dieses Thema aufgegriffen und mit der Verschleppung von Resa ein Art der “Problemlösung” aufgezeigt, die es auch oft heute noch gibt. Aber auch hier ist es wieder so, dass diese vermeindliche “Schwäche”, sich am Ende als große Stärke herausstellt. Sehr plastisch geschrieben und so zum Mitfiebern, als wäre man immer neben Resa in dem Roman. Der Roman ist so geschrieben, als sei man immer mittendrin. Sehr menschlich, sehr emotional und so spannend, dass ich es gerne sofort komplett durchgelesen hätte.
Ich bin begeistert und immer wieder fasziniert, wie Iny Lorentz solche Roman schreiben können. Sie sind zeitlos, denn was in den Romanen passiert, die oft im Mittelalter spielen, das kann man wirklich in die heutige Zeit adaptieren. Ein wahrer Lesegenuss. Ich ziehe meinen Hut vor soviel Können – Danke, dass es euch gibt.
Erschienen ist “Tage des Sturms” im Knaur-Verlag
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