Berlin vor 60 Jahren – Titus Müller hat mit “Die fremde Spionin” einen tiefen Einblick in die deutsche Geschichte gewährt. Er hat sehr gut recherchiert und in fesselnder Art geschrieben. Packend und kurzweilig ist dieses beeindruckende Werk, wobei ich unbedingt auf ein anderes Ende gehofft habe – aber so ist das Leben.
Ich selbst habe die Grenzkontrollen und Co. zwischen DDR und BRD live erlebt und so hat mich der Roman tief berührt. Ich erinnere mich zurück, wie wir überlegten, was wir mitnehmen können/dürfen und was nicht. Wie grausam muss es gewesen als Familien getrennt wurden und man viele Jahre später erfuhr, das nächste Angehörige nur wenige Kilometer entfernt leben. Wie furchtbar die Erinnerung, als Eltern abgeführt wurden und sie für immer verschwanden.
Titus Müller hat in diesem Roman eindrucksvoll beschrieben, wie eine junge unschuldige Frau mit einer brennenden Sehnsucht nach ihrer Familie ausgenutzt und benutzt wurde. Sein Schreibstil ist einfach unvergleichlich fesselnd und begeisternd. Ich fühlte mich angesprochen von der Protagonistin und konnte greifbar jede Emotion erfassen, regelrecht spüren. Sehr realistisch und fast menschlich wurde auch der Gegenpart dargestellt.
Titus Müller ist hier ein Bestsellerroman gelungen, der unvergleichlich realistisch Geschichte widerspiegelt. Wer es nicht erlebt hat, kann es hier nachvollziehen, wie zerissen die Berliner Geschichte ist. Ich ziehe meinen Hut: “Chapeau lieber Titus Müller für dieses Werk!” und für alle Generationen: unbedingt lesen!
Erschienen ist “Die fremde Spionin” beim Heyne Verlag
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