Das geschriebene Wort, es ist so wichtig, kann so fesselnd aber genauso zerstörend sein. Es kann trösten, beruhigen, helfen und ebenfalls Neid, Arroganz und absolutes Gefühlschaos hervorrufen. Das geschriebene Wort birgt soviel Verantwortung.
Im zweiten Teil von „Die Journalistin – Der Preis der Wahrheit“ von Maria Reig, geht es genau um diese Dinge. Eine Liebe oder doch nicht, ein Zuhause oder ein Gefängnis, Geschichten und Können, eine andere Liebe und vor allem um die Wahrheit und dem damit verbundenen Seelenheil.
Elisa ist inzwischen verheiratet, doch das Schreiben und das Pseudonym, das ruhe. Die Arbeit im Verlag ist auf Eis gelegt – oder sogar unwiderbringlich verloren? Spannend, empathisch und berührend erzählt Maria Reig ab 1927 wie es mit Elisa und ihrem journalistischen Spürsinn weitergeht. Die unerfüllte Liebe zu dem Jungen, dessen Namen ihr als Pseudonym dient, es wird immer schwieriger.

Wer heute Journalist sein möchte, der muss hart im Nehmen sein, gegenüber den Kollegen, den Chefs und vielen unvorhergesehenen Situationen. Doch wie muss es erst im konservativen Spanien Anfang des 19. Jahrhunderts gewesen sein. Eine harte Zeit, die eine Frau nur Grenzüberschreitend realisieren konnte. Maria Reig hat in ihren zwei Romanen „Die Journalistin“ sehr einfühlsam beschrieben wie das Leben damals war und bis heute sogar teilweise noch ist. Eine Frau, die ihren eigenen Weg gehen will. Eine Frau, die etwas erreichen will. Noch heute gibt es im Arbeitsmarkt oftmals Klassifizierungen, die Frauen als etwas Niederes darstellen. Die Zeiten um die Jahrtausendwende waren noch härter. Leibeigene gab es zwar nicht mehr, aber wenig Geld für viel Arbeit und dazu wenig Bestätigung. Menschen, die Elsa in ihrem Roman lange begleiten und dann doch in die von der Monarchie vorgegebenen Raster festsitzen.
Also ich bin sehr begeistert über diesen Roman, wobei die Thematik mich natürlich mehr als sonst interessiert. Fesselnd geschrieben mit dem Hauch von Unklarheiten, die Spannungen ausmachen. Eine Liebe oder nicht oder noch eine, das muss der Leser selber herausfinden. In jedem Fall sehr lesenswert und hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Erschienen sind die Romane bei Goldmann
Schreibe einen Kommentar