Um Macht, Glaube und Hoffnung geht es in „Die Feuertochter“ von Iny Lorentz. Irland mit all seinen Kämpfen um Freiheit, Clangesetzen, Recht und die Hoffnung in Ruhe Leben zu können im 16. Jahrhundert. Ciara, die Protagonistin, glaubt daran ebenso wie ihr Bruder und Clanoberhaupt Oisin O’Corra. Den steinige Weg für Ciara und den Clan wurde in diesem Roman brilliant umgesetzt. Der große Kampf mit Engländern, Verrätern und Überläufern sowie Gleichgesinnten anderer Clans fesselt von der ersten bis zur letzten Seite.
Die spannende Geschichte von der ersten Vertreibung, der Flucht und der Rückkehr mit Hoffnung auf ein ruhiges Leben in den eigenen Mauern und dem Irrglauben sich den Schergen von Königin Elisabeth zu widersetzen. Ein beeindruckender ungleicher Kampf der mit viel realitätsnähe geschrieben wurde. Mich hat der Roman von der ersten Minute an gefesselt. Sehr empathisch auch der Geschlechterkampf, denn früher hatte die Frau dem Mann zu gehorchen. Was das Clanoberhaupt sagte, wurde gemacht. Doch auch hier zeigt sich, dass Frauen und Männer gleichermaßen die Geschichte beinflussen. So manche Entscheidung des Mannes war einfach falsch und die anmaßende Art zahlte sich nie aus. Doch ebenso sind es so manche Frauen die glauben, durch Falschheit zum Ziel gelangen zu können.

Auch in diesem Roman von Iny Lorentz zeigt sich die Brillianz mit der für dieses Werk recherchiert und wie geschichtsnah auch umgesetzt wurde. Spannung mit viel Historie, nachvollziehbar, sehr kurzweilig geschrieben und einfach extrem fesselnd. Wer meint es gibt immer ein Happy End, der sei gefragt: was ist ein Happy End? Ist es, dass alle Wünsche des Protagonisten oder in diesem Fall von Ciara in Erfüllung gehen – nein, so ist es nicht. Aber man kann auch das Ende gut nachvollziehen und tatsächlich freute ich mich, wenn es einen der „Bösen“ erwischt hat. Ich konnte mich gut in Ciara hineinversetzen und mitfühlen, und das macht einen wirklich guten Roman aus – man geht in dem Roman auf!
Erschienen ist er im Knaur Verlag.
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