„Die englische Gärtnerin – Rote Dahlien“ von Martina Sahler ist der mittlerer Teil einer Trilogie bei der es um die bekannten englischen Gärten geht. Eine junge Frau Anfang der 1920er Jahre mit der Leidenschaft um das pflanzliche Gold und die männlich dominante Herrschaft.
Botanikerin Charlotte hat die Leidenschaft für Planzen von ihrem Großvater geerbt. Sie agiert allerdings in einer von Männern dominierten Welt und nur Ihr Ehemann Victor stärkt ihr immer wieder den Rücken. Als sie in Kew Gardens nicht mehr arbeiten kann, nimmt sie die Gelegenheit wahr und baut die eigene brachliegenden Grünfläche zu einem Pflanzentraum aus. Mit viel Fantasie und Engagement entsteht ein Wunderwerk an Pflanzenvielfalt, das ihr viel Lob einbringt, aber nicht viel Anerkennung in der Welt der Fachleute… Immer an ihrer Seite ist der Gärtner Quinn, der mit Frau und 2 Söhnen zusammenlebend, nicht wirklich glücklich ist – außer wenn er mit Charlotte in der Erde „buddeln“ kann, denn mit ihr ist er auf einer Wellenlänge…

Wer schon einmal Sissinghurst gesehen hat, kann sich in etwa vorstellen was für ein pflanzliches Paradies Charlotte entstehen ließ. Ob Rosen oder Dahlien, Wildblume oder Orchidee in Summerlight House, dem Zuhause von Charlotte, ist etwas Unvergleichliches entstanden. Wundervoll empathisch geschrieben und mit so viel Einfühlungsvermögen, das man sich fühlt, als wäre man im Garten von Summerlight. Auch die Personen mit großem Feingefühl in der Darstellung, dass man sich verbunden fühlt oder eben auch Unbehagen sich breit macht, wenn die Person einen Raum betritt…
Es grenzt schon an brilliantem Schreibvermögen so realistisch Personen und Orte schreiberisch so darzustellen, dass sich der Leser denkt er sei eingebunden mitten ins Geschehen. Vielen Dank liebe Martina Sahler für diese Trilogie. Der dritte Teil folgt sogleich und der erste steht auf meiner Bücher-Orderliste. Ich konnte nicht aufhören und bin wahnsinnig neugierig wie es weitergeht mit Charlotte und ihrem Paradies aus Pflanzen.
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