Ursula Poznanski hat in ihrem aktuellen Roman “Oracle” das Leben mit Visionen und Träumen aufgegriffen. Gibt es echte Visionen und Vorhersagen oder spielt sich so etwas nur im eigenen Kopf ab? Wer hat nicht schon einmal eine Ahnung gehabt? Aber sie bildlich zu sehen – eine ganz andere Kiste!
Julian lebt sein ganzes Leben unter Verschluss, da er Marker sieht. Eine Änderung gibt es, als er ins Wohnheim für Studenten zieht. Allerdings mit der Vorgabe weiterhin die Psychologin Sonja zu besuchen. Diese Marker sind von undurchsichtigen Nebelschwaden bis hin zu leuchtenden Wallungen und Würmen bei jedem unterschiedlich und er merkt, dass sie ihm etwas sagen wollen. Es gibt Marker, die einen sehr unschönen Charakter kennzeichnen und andere, die Unfälle, Schmerzen oder Ähnliches anzeigen. Spannend geschrieben und umgesetzt von Ursula Poznanski. Ihr Bücher treffen den Nerv der Zeit und auch hier hat sie sich brillant mit dem Thema Visionen und Vorhersagen auseinandergesetzt. Ihr hervorragender Schriftstil und die sehr gute Recherche machen auch aus diesem Roman einen Bestseller, den man nicht aus der Hand legen will.
Wie oft hatte man schon eine schlechte Ahnung bei einer Person oder einer Sache und wie oft ist dann tatsächlich etwas Unvorhergesehenes passiert? Das sogenannte Bauchgefühl ist oftmals viel empathischer als der Kopf. Im Roman trifft es einen Jugendlichen, der gar anfangs nicht damit umzugehen versteht umnd Medikamente nimmt… Ok, dann sind die Marker weg – aber ist es das, was man wirklich will? Als Julian die Tabletten weglässt, zeichnet sich ein klareres Bild und er kann reagieren. Er hilft Menschen zu überleben oder sie vor Schaden zu bewahren, ohne dass ihm jemand wirklich glaubt. Nur sein Zimmergenosse und das Frauchen von Hund Kinski unterstützen ihn. Ursula Poznanski ist eine wirklich herausragende Umsetzung dieses schwierigen Themas gelungen.
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