Eine einfühlsame Geschichte um ein zeitgenössisches Rezeptbuch und zwei Frauen aus unterschiedlichen Jahrzehnten, die familiär verbunden sind, beschreibt Julia Kröhn in “Der Pakt der Frauen”
1976: Die junge Katharina versucht als Dozentin neue Wege zu gehen und anhand von Kochbüchern die Stellung der Frau zu beschreiben. Als sie ein Rezeptbuch ihrer Mutter in die Hände fällt, geht sie ihrer eigenen Geschichte auf den Grund. Der Kampf gegen die männliche Vormacht an der Universität und die Wissbegierde an der eigenen unbekannten Geschichte treffen hierbei auf die inneren Dämonen ihrer Mutter.
Ab 1932: Eine junge Frau lernt auf besondere Art Apfelkuchen zu backen, heiratet und der Krieg kommt. Geschockt über die Situation im Lager, hilft sie dort zu kochen und bekommt als Dankeschön, Rezepte aus den Heimatländern der Frauen. Doch was passiert, dass Katharinas Mutter nicht nur über ihre Vergangenheit nicht spricht, sogar entsetzt ist und dass die Aufzeichnungen als Buch den Weg zu ihrer Tochter finden….. Was ist damals passiert?
Basis dieses Romans ist die Flucht von Julia Kröhns Großmutter. Dazu kommt sehr viel eindrucksvolle Recherche und ein brillanter Schreibstil, der den Leser eintauchen lässt in die damalige Zeit – oder besser gesagt in beide Zeiten. Der Leser kann mit Jule, Katharinas Mutter, mitfühlen und versteht aber auch Katharina sehr gut. Da ich die Situation aus eigener Geschichte kenne, war es für mich nicht immer ganz leicht. Aber Julia Kröhn hat einen fantastischen Schreibstil, sie bringt die Leser nicht nur den Protagonisten sehr nah, sondern eben auch den zeitgeschichtlichen Geschehnissen. Am Ende ist “Der Pakt der Frauen” nicht nur faszinierend und spannend sondern in jedem Fall überdurchschnittlich und brillant geschrieben.
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