„Die Bücher, der Junge und die Nacht“ ist der dritte spannende Teil rund um das Graphische Viertel, die Geschichte von Büchern, Bibliotheken, Verlagen und Buchbindereien. Hochspannend und fesselnd geschrieben von Kai Meyer.
Beginnend 1943, als der Junge von einem nebulösen Mann gerettet wird, aber Dienste verrichten muss, indem er sich durch die zerstörten Gebäude schlängelt, um Bücher zu retten. „Das Alphabet des Schlafs“ ist eines davon. Der Junge wird gerettet und 28 Jahre später geht es weiter, als er mit einer Kollegin spricht, die gerade eine Bibliothek listet. Dabei fallen ihr Bücher auf, die durch exzellente Buchbinderei namentlich an Steinfeld erinnern, den Vater des Jungen, der mal einen Buchladen und eine Buchbinderei besaß. Mit Rückblick auf 1933 auf Jakob Steinfeld und mit Erlebnissen von Robert Steinfeld in 1933 und 1971 geht es der Geschichte des Jungen auf die Spur und dabei quer durch Deutschland und England. Die tragische Liebes seines Vaters zu Juli, die zu der reichen Verlegerfamilie Pallandt gehört, ist eines der Mysterien, der Robert auf den Grund geht. Ihm zur Seite Kollegin Marie, die eigentlich mehr als nur Kollegin ist.

Eine emotionale Flucht, der Überlebenskampf im Krieg, dann der Zufall, dass er auf Buchbindereien seines Vaters trifft, das ist schon Spannung, aber Kai Meyer übertrifft sich wieder, indem er so viel Geschichte, Spannung und Interessantes über Bücher und das Graphische Viertel in seinen Roman einbaut, dass ich ihn nicht aus der Hand legen konnte. Sein Schreibstil einfach fesselnd und mit so viel Emotion und Geschichte gespickt, wie es nur wenige Autoren können. Brillante Wechsel der Jahre, so dass sich am Ende ein Gesamtbild ergibt. Man erlebt nicht nur einen Protagonisten sondern wird parallel durch das Leben des Vaters wie des Sohnes geführt. Das Ende ist so überraschend und mit extremen Aha-Effekt.
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