Von Sebastian Fitzek kennt man viele Thriller aber mit „Elternabend“ wechselt er auf die andere Seite des Schreibens. Aus dem Leben gegriffen, mit kuriosen Charakteren und sich verselbstständigendem Ablauf ist ihm ein empathischer Roman gelungen, bei dem man genauso viel Lachen kann wie er auch Tiefgang hat und sogar tragische Situationen einbringt.
Zwei Personen begegnen sich und müssen sich trotz sehr unterschiedlicher Charakter und Lebensart irgendwie zusammentun. Die Flucht vor der Polizei bringt sie in die absurde Situation ein Ehepar spielen zu müssen und geradewegs in einen Elternabend der besonderen Art. Gestrandet schummeln sie sich durch Vorwürfe, komische Anklagen und das auf Kinderstühlen aus der Grundschule. Da heißt es sogar vegetarisches Essen gegen Burger. Das Verwirrspiel geht weiter. Die Frotzeleien arten zur Schlägerei und das Anlächeln zum Griff in Verbotszonen aus. Noch spannend-amüsanter sind die Eltern, die eigentlich als Vorbild der Kinder dienen und sich jedem Klischee fügen, das es gibt.

Selten so herzhaft lachen können bei den komischen Verwicklungen, Kommentaren und Einstellungen, herrlich ehrlich und empathisch umgesetzt. Allerdings: Vom Schubladendenken bis zum Suizidgedanken ist alles dabei, also „Comedy mit schwarzer Seele“. Genauso wie er amüsant umd komisch war, macht der Roman aber auch betroffen. Gerade Mobbing und Gewalt sind akute Themen und ich danke Sebastian Fitzek, dass er sich des Themas angenommen hat. Das die Themen gerade auch schon in der Schule beginnen ist vielen Menschen gar nicht so bewusst.

Noch gar nicht so lange her, als der sympatische Autor sich Zeit nahm, wie seit vielen Jahren, um kurz über aktuelle Projekte zu sprechen. Ich finde es beeindruckend, wie Sebastian Fitzek aktuelle Themen in Einklang bringt mit seinem brillianten Schreibstil. Vielen Dank dafür!
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