Der Spruch „Licht am Ende des Tunnels“, den kann man gut auf die Nachkriegszeit anwenden. So schlimm der Krieg war, man hatte Hoffnung, dass es besser wird!
Der Roman „Die Hafenschwestern 3 – Als wir an die Zukunft glaubten“ ist sehr emotional und empatisch aber auch erschreckend präzise geschrieben. Die Autorin Melanie Metzenthin hat in ihrem dritten Band rund um Protagonistin Martha einen geschichtlichen Rückblick gegeben, den die heutige Jugend nur aus Erzählungen kennt, viele reifere Menschen aber leider selbst erlebt haben.
Ein Traum soll endlich Realität werden, doch Ella scheitert fast an der Selbstsucht ihres Bruders und dem ewigen Egoismus, dass der älteste Sohn doch das Wichtigste in einer Familie ist. Rücksichtslosigkeit gepaart mit endloser Liebe zu sich selbst, das ist Rudi, Ellas großer Bruder. Was ein Glück ist Fredi ihr jüngerer Bruder gerissen genug, um die Familie auf Kurs zu halten. Und nicht nur das, verschlagen und mit einem großen Gerechtigkeitssinn hilft er vielen Menschen zu Überleben. Melanie Metzenthin hat in diesem Roman meine Seele berührt, denn ich selber kenne die Situation, dass der Sohn das Wichtigste ist und jeder dahinter verschwindet. Ich habe mit Ella gefiebert und mitgelitten, geweint und gelacht.

Die Autorin hat die damalige Zeit sehr adäquat auf den Punkt gebracht. Viele Menschen konnten nach dem Krieg einen neuen Weg gehen, aber viele habe die emotionale Verarbeitung nicht vollzogen und sind heute noch in dem Gefüge „Mann gut, Frau muss gehorchen, Sohn ganz wichtig“ gefangen. In ihrem brillianten Schreibstil hat Melanie Metzenthin die Zeit von 1923 bis 1955 sehr treffend umgesetzt. Der Leser fühlte sich in diese Zeit leibhaftig versetzt und konnte die Emotionen fast fühlen. Sehr empatisch geschrieben – Vielen Dank liebe Melanie Metzenthin!
Erschienen ist er im Diana Verlag.
Schreibe einen Kommentar